Sonntag, 7. Oktober 2012

Der Rückschrittler bemüht sich nicht um eine unmögliche Rückkehr zur Vergangenheit, sondern darum, ihre lebens- und seelen-bereichernden Gestaltungen zurückzugewinnen. Er kehrt zur Vergangenheit zurück, in dem Sinne, daß ein Mensch, der von einer Krankheit genest, zur Gesundheit zurückkehrt.
Von »der falschen Seite der Geschichte« aus gesehen sieht »die richtige Seite der Geschichte« aus wie eine verworfene Bestie, die in Sinnesfreuden schwelgt, um ihren Blick abzulenken von dem Aussterben, das sie sucht. Natürlich erscheint sie sich selbst als Fortschritt.
Stereotypen besitzen hohen Vorhersagewert. Mithin ist es schon merkwürdig, daß so viele selbsterklärte Freunde der Wissenschaft sie nicht hochschätzen.
Die Aristokratie bringt Aphorismen hervor, die Demokratie, Parolen.
Das neuzeitliche Leben schöpft tief aus den Oberflächen von Dingen.
Oberflächlichkeit ist der tiefgreifendste Feind der Kultur. Und sie kennt keine Grenzen.
In dem Zweikampf zwischen Kapitalismus und Sozialismus um die Seele der Menschheit hat sich der erstere unzweifelhaft als der größere erwiesen. Er hat die Seele bis zu ihren Wurzeln verdorben.

Donnerstag, 30. August 2012

Daß man anderen Leuten keine Überzeugungen aufdrängen darf, ist nur eine der Überzeugungen, die die Liberalen anderen Leuten aufdrängen.
Es gestaltet sich schwierig, aus dem Sumpf der Vorstellungen des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts herauszukommen: die Welt eine Maschine, der Geist eine Tabula rasa, Gedanken als Sinneseindrücke, Begriffe als Bilder, Sitten als Gefühle. Wenn unser Denken nicht bewußt kämpft, sich daraus zu erheben, sinkt es sofort wieder zurück da hinein. Das bewußte Verständnis der Falschheit dieser Vorstellungen reicht nicht aus; wir müssen auch die Gewohnheit entwickeln, die Wahrheit derselben nicht anzunehmen.
Ohne Rücksicht auf den Selbstwert predigt das Böse das Selbstwertgefühl.
Die Demokratie ist ja die beste Gewähr, die wir dafür haben, daß die Macht nicht in anständige und ehrenhafte Hände fallen wird.

Samstag, 28. Juli 2012

Innerhalb der Grenzen von den quantitativen Eigenschaften der beobachtbaren Erscheinungen ist die naturwissenschaftliche Denkweise ein Denkwunder. Außerhalb davon wird sie eine vertraute und vielgefeierte Art von Dummheit.
Jeder Freiheitler erinnert uns eindringlich an den Wert der Unterdrückung.

Sonntag, 22. Juli 2012

Der Vernünftigkeit halber

I. Kein Glaube ist in der Vernunft gegründet, wenn er sich allein aus nichtvernünftigen Ursachen ergibt.

II. Wenn der Glaube an den Naturalismus (zumindest nach üblicher materialistischer oder physikalistischer Auffassung) wahr ist, dann ergeben sich alle Glauben aus nichtvernünftigen Ursachen (chemischen Verfahren, elektrischen Ladungen, mechanischen Kräften, und so weiter).

Daher

III. Wenn der Naturalismus (zumindest nach der obengenannten Auffassung) wahr ist, dann ist kein Glaube in der Vernunft gegründet.

IV. Wenn ein Glaube zur Folge hat, daß kein Glaube in der Vernunft gegründet ist, dann ist er der Vernünftigkeit halber abzulehnen.

Daher

V. Der Glaube an den Naturalismus (zumindest nach der obengenannten Auffassung) ist der Vernünftigkeit halber abzulehnen.
Naja, ich hab in den Abgrund geblickt. Er ist überbewertet.
In dem Szientismus liegt der Urwunsch, geheimnisvolle und unerklärliche Kräfte abzuwehren.

Montag, 7. Mai 2012

Die Volksherrschaft wurde erfunden (und wieder erfunden) von der heruntergekommenen Adelsherrschaft, zu deren Höhe hinaufzusteigen sie niemals hoffen kann.

Sonntag, 15. April 2012

Während die Linke überall im Siegeszug fortschreitet, müssen wir wenigen Rechtsstehenden kämpfen, um uns auch nur zu entsinnen, wofür und wogegen die Rechte steht. Sie steht ja für Adels- und Vaterherrschaft, für Obrigkeit und Rangordnung, für den Abglanz von der Großen Kette des Seins in Gesellschaft und Staat; und nicht für, sondern gegen die Erhaltung von der westlichen, bürgerlichen Zivilisation und allen ihren freiheitlichen und gleichmacherischen Lösungsmitteln. Der Erhalter dieser Unordnung, der heutige Konservative, ist natürlich ein Feind der Rechten.
Hier im Ödland ebben unsere Kräfte ab, und hoch oben am Himmel kreisen die Gutmenschen

Samstag, 31. März 2012

Mit dem Wandel von der Kultur der Ehre zur Kultur der Würde ging natürlich Verlust an Würde einher.